Bericht zum Palmsonntagskonzert 2024

Sonntag, 24.03.2024

Die über 60 aktiven Musiker des Musikvereins Jockgrim freuten sich über einen sehr guten Besuch im Bürgerhaus zu einem gelungenen Konzert.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Uwe Schröter führte das bewährte Moderatoren-Team Jana Gluchmann und Heinz Brecht wieder mit informativen aber auch humorvollen Ansagen durch das Programm.

Das Stück „Where Eagles Soar“ eröffnete das bunte Programm. Von Steven Reineke komponiert, war es mit seinen abwechslungsreichen Passagen das optimale Eröffnungsstück. Bereits bei diesem ersten Beitrag spendeten die Zuhörer langanhaltenden Applaus.

Anschließend folgte die sehr getragene und musikalisch schwer zu interpretierende Melodie „Nimrod“ des Komponisten Edward Elgar. Das Arrangement von Alfred Reed forderte sowohl von den Aktiven, als auch von den Zuhörern besondere Aufmerksamkeit.

Ungleich leichter anzuhörende Musik war dann das aus dem Chorbereich bekannte „Baba Yetu“ von Christopher Tin. Eigentlich „nur“ für das Computerspiel „Civilization IV“ komponiert, wurde es ein absoluter und mehrfach ausgezeichneter Welterfolg. Das Arrangement von Henk Ummels konnte die afrikanischen Rhythmen und den Gesang, dessen Text das „Vater Unser“ in der Suaheli-Sprache wiedergibt, perfekt in die Blasmusik übertragen.

„Rushmore“ – Alfred Reed komponierte 1980 für das „Rushmore Summer Music Camp“ diese ausgedehnte Melodielinie. Die mystische Einleitung steht für die vier riesigen Präsidentenköpfe, die in den Mount Rushmore eingemeißelt sind. Sie symbolisiert die Ruhe und Autorität dieser vier großen Amerikaner, die für die Freiheit des Menschen eingetreten sind. Die Melodie baut sich durch alle Register des Orchesters auf und führt zum Lied „America, the Beautiful“. Diese großartige Klangfülle war perfekt für das Bürgerhaus geschaffen und wurde vom Orchester mit Bravour umgesetzt.

Der „Circus-Town Parade Marsch“ von Hiroki Takahshi, das letzte Stück vor der Pause, konnte die Zuhörer noch einmal von den Sitzen reißen. Der Konzertmarsch beschreibt die Vielfalt eines Zirkus. Leichte beschwingte Melodien, traditionelle Marschtakte, fröhlicher Samba-Jazz mit herausragenden Solis brachten das Bürgerhaus zum Beben. Die Solisten am Saxophon Simon Orchsenreither und Markus Reiß, sowie Valentin Steiner an der Posaune, konnten erste Standing-Ovations in Empfang nehmen.

Damit konnte es dann in die Pause gehen. Den Ausschank musste der Musikverein mangels Bürgerhaus-Wirtes zum ersten Mal selbst organisieren. Einige Eltern von Kindern und Jugendlichen der Schüler- und Jugendkapelle waren spontan bereit, diesen Ausschank zu übernehmen. Was auch super funktionierte. An dieser Stelle herzlichen Dank für die Hilfe.

Der zweite Teil wurde mit „Pinball Wizard“ aus der Rockoper „Tommy“ von der britischen Rockgruppe „The Who“ eröffnet. „Pinball Wizard“ machte Laune und zeigte gleichzeitig, welche Abwechslung in der Blasmusik möglich ist. Die Komposition von Pete Townshend wurde von Patrick Rozell schwungvoll arrangiert. An der Reaktion des Publikums war zu erahnen, dass sich einige an ihre drangvolle Jugend erinnerten.

Es folgte „Full of Beans“ von Thimo Kraas. Was vom Titel her aufgrund des Wortes „Beans“ – also Bohnen – auf eher schwerfällige Musik hindeutete, war jedoch als „Ska“ komponiert. Also eine sehr schnelle Musik, die in den späten 50er-Jahren in Jamaika aus einer Mischung von Rock & Roll, Rhythm & Blues, Jazz und Boogie-Woogie entstand. Genauso wild und effektvoll wie diese Musik ist, soll auch „Full of Beans“ präsentiert werden. Dem Beifall nach ist das dem Orchester ganz offensichtlich gelungen.

Ganz anderes Genre folgte mit der Ballade „Blue Moon“ von Richard Rodgers aus dem Jahr 1933. Im Laufe der Zeit immer wieder textlich verändert, wurde sie u. a. von Elvis Presley, Frank Sinatra oder auch Caterina Valente interpretiert. An diesem Abend reihte sich Jana Nunenmann in die Reihe dieser berühmten Namen ein. Das Arrangement von Warren Barker wurde von Jana extraklasse performt. Der Saal war begeistert.

„Pirates of the Caribbean“ – Fluch der Karibik. Auch wenn nicht alle Besucher die Kino-Filme kannten, die Filmmusik sicher jeder. Klaus Badlet hat mit seinem Super-Soundtrack eine perfekte Balance aus Action, Romantik und Mystik geschaffen. Etliche Noten-Ausgaben für Blasmusik gibt es auf dem Markt. Die vom Musikverein Jockgrim gespielte Zusammenstellung wurde von John Wasson arrangiert und gilt sicher als eine der anspruchsvollsten. Unter Einsatz des gesamten Schlagwerk-Equipments konnten die Zuhörer noch einmal die komplette Piratenwelt um Captain Jack Sparrow miterleben. Standing-Ovations belohnte die Leistung der Aktiven.

Anschließend gratulierte der Vorsitzende Uwe Schröter dem Posaunisten Valentin Steiner. Mit gerade einmal 13 Jahren hatte er im Januar bei „Jugend musiziert“ den Regionalwettbewerb als Bester abgeschlossen und damit die Weiterleitung zum Landeswettbewerb erreicht. Diesen hatte er am 16. März wiederum als Bester bestritten und damit die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb im Mai nach Lübeck geschafft. Eine außergewöhnliche Leistung, die in diesem Rahmen hervorgehoben werden konnte.

Nach den Dankesworten von Uwe Schröter an das Publikum übernahmen noch einmal Jana Gluchmann und Heinz Brecht das Mikrofon.

Mit „The Magic of Boney M.“ sagten sie das letzte offizielle Stück des Konzertes an. Das aufwendig von Stefan Schwalgin arrangierte Potpourri beinhaltet die drei von Frank Farian komponierten Nr.1-Hits „Daddy Cool“, „Sunny“ und „Ma Baker“. Es war ein schwungvoller Abschluss des offiziellen Programmes, welches mit der geforderten Zugabe verlängert wurde.

Dem ältesten Aktiven des Orchesters war die „Wladipolka“ gewidmet. Wladimir Speigl als eine Institution im Musikverein Jockgrim wurde im Rahmen der vergangenen Weihnachtsfeier für 70 Jahre Aktivität geehrt. Bereits zu seinem 80. Geburtstag im Jahr 2016 wurde ihm zu Ehren vom Verein eine Komposition beim Dirigenten Fabian Metz in Auftrag gegeben. Fabian komponiert daraufhin die „Wladipolka“, welche Wladimir damals als Geschenk überreicht wurde. Diese „Wladipolka“ hatte Fabian für eine eventuelle Zugabe vorgesehen. Beim Publikum sorgte sie danach für weitere Zugabe-Rufe.

Mit der Wiederholung des Schlussteils des „Circus Town Parade Marsch“ ging dann endgültig ein sehr gelungenes Palmsonntagskonzert zu Ende.

Der Musikverein Jockgrim bedankt sich bei allen Gästen für ihr Kommen und hofft auf ein Wiedersehen bei der einen oder anderen Veranstaltung mit seiner Beteiligung.

Text: Uwe Schröter

Fotos siehe hier.

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