Bericht zum Waldfest 2023
Glühwein im August! Unser 56. Waldfest dürfte in die Annalen eingehen. Tatsächlich war das Wetter sonntags so mies, dass Glühwein zur Erwärmung herhalten musste. Aber der Reihe nach:
Der Samstag war zu Anfang noch ganz gut. Bei moderaten Temperaturen fanden sich einige Jockgrimer Vereine und Gruppen am Bürgerplatz ein, um mit dem Musikverein und Marschmusik zum Festgelände zu ziehen. Darunter auch Bürgermeisterin Sabine Baumann, Verbandsbürgermeister Karl Dieter Wünstel, der 1. Beigeordnete Ralf Seither und der Vorsitzende der Kulturgemeinschaft Michael Werling. Am Festplatz angekommen, hatte bereits die Musikvereinigung aus Oberhausen (Baden) auf der Bühne Platz genommen. In diesem Jahr zum ersten Mal hier, durften sie den Reigen der diesjährigen Blasorchester anführen und nach dem Fassanstich die Gäste musikalisch auf das Fest einstimmen. Nach der Begrüßung des Vorsitzenden des MV Jockgrim Uwe Schröter sollte der offizielle Fassanstich erfolgen. Sabine Baumann hatte sich hierfür wieder bereit erklärt. Nach ihrer Begrüßung schritt sie – assistiert von Karl Dieter Wünstel, Ralf Seither, Michael Werling und Christian Lorenz als Vertreter der Brauerei Hoepfner – zur Tat. Allerdings waren die Assistenten etwas aufgeregt. Bevor Sabine Baumann zum ersten Schlag ausholen konnte, hatte ein Assistent Teile der Anzapfgarnitur bereits zerstört. Erst überbrückte der MV Jockgrim mit einem Marsch, dann musste (durfte) die MV Oberhausen ihre musikalische Eröffnung vorziehen. Als Ersatz-Anzapfutensilien eingetroffen waren, ging der Fassanstich doch noch reibungslos über die Bühne. Danach unterhielt dann die MV Oberhausen unter Leitung ihrer Dirigentin Sabine Knebel die Festbesucher erstklassig. Der MV Rheinzabern sorgte anschließend dafür, dass die Stimmung unter den Gästen nicht nachließ. Bevor die Kultuskapelle Hayna den Abend beschließen sollte, regnete es zum ersten Mal etwas stärker. Dennoch konnte Hayna die noch anwesenden Festbesucher anschließend mit toller Musik begeistern.
Zum sonntäglichen Festgottesdienst war es regnerisch, kalt und windig. Trotzdem konnten ca. 80 Gottesdienstbesucher begrüßt werden. Die Messe wurde von Dekan Axel Brecht aus Landau geleitet. Axel Brecht ist Jockgrimer, Mitglied des MV Jockgrim und hatte in seiner Jugend selbst im Musikverein die Trompete erlernt. Damit war er prädestiniert, einen Waldfest-Gottesdienst zu gestalten. Die sehr ansprechende Predigt und die Umrahmung durch unser Orchester, musikalisch wie auch mit Fürbitten, hätten mehr Gottesdienstbesucher verdient gehabt. Viele Anwesende äußerten später den Wunsch, dass Axel Brecht auch nächstes Jahr wieder den Festgottesdienst halten möge.
Danach hatte unser Jugendorchester die Gelegenheit sein Können zu zeigen. Unter der Leitung von Fabian Metz konnten die Jugendlichen die Gäste hervorragend unterhalten. Die mitgebrachten Eltern, Großeltern und Geschwister sorgten dafür, dass über die Mittagszeit für die Umstände eine doch stattliche Anzahl Festbesucher unterm Regenschutz saß. Das Jugendorchester hatte damit die verdiente Kulisse und wurde mit begeistertem Applaus belohnt.
Dem MV Wörth war es vorbehalten, die Gäste anschließend musikalisch bei der Stange zu halten. Das gelang vorzüglich. Brazzo Septimo setzte mit gewohnt perfekter Blasmusik den musikalischen Nachmittag fort.
Das Wetter wurde nicht wirklich besser: Regen, 10 Grad und Wind – Herbst pur. Der Vorsitzende Uwe Schröter schlug den Gästen vor, mangels Glühweins zum Aufwärmen auf den Kaffee vom Waffelstand zurückzugreifen. Hinter den Kulissen wurde er jedoch darauf hingewiesen, dass noch Glühwein vom letztjährigen Knuspermarkt gelagert war. Aus einem flapsig daher gesagten Satz wurde Realität. Das 56. Waldfest hatte sein Novum: Herbstliches Musikfest mit Glühwein im Hochsommer! Vielleicht war der Glühwein ein Grund, dass die Besucher ausharrten. Kein Orchester musste vor leeren Bänken spielen. Hatzenbühl war als nächste Kapelle eingetroffen. Eventuell war es ihre unterhaltsame Musik, die es schaffte, das miese Wetter zum ersten Mal etwas „wegzublasen“. Auf jeden Fall wurde der Auftritt mit viel Applaus honoriert. Der MV Bellheim schaffte anschließend mit seiner herausragenden Musik tolle Stimmung auf dem Festplatz zu verbreiten. Den musikalischen Abschluss dieses „Herbsttages“ bestritt dann der MV Steinweiler. Leider verließen nach und nach immer mehr durchgefrorene Festbesucher das Gelände. Somit war es ein etwas undankbarer Auftritt für Steinweiler. Alle die geblieben waren, wurden jedoch noch ganz vorzüglich unterhalten.
Der Montag startete um Welten besser. Schon am frühen Morgen schaffte es die Sonne durch die Wolken. Auch die Temperaturen wurden erträglich. Das traditionelle Schälrippchen-Essen war ein voller Erfolg. Zeitweise war das komplette Festgelände besetzt. Unsere „Klänni Kabell“ (kleine Besetzung unseres Stammorchesters) bildete den musikalischen Rahmen über die Mittagszeit. Gegen 17:00 Uhr spielte unser Schülerorchester vor wieder zahlreich erschienenen Besuchern. Wegen der Ferienzeit mit einigen Aushilfen bestückt, zeigten die jugendlichen und erwachsenen Schülerinnen und Schüler eine hervorragende Leistung. Großer Applaus honorierte den Klasse-Auftritt. Der Abend stand im Zeichen unserer Musikfreunde aus Maximiliansau und Leimersheim. Maximiliansau konnte vor sehr gut gefülltem Festgelände spielen. Ihre Musik und das zwischenzeitlich gute und angenehme Wetter brachten richtig Stimmung auf den Platz. Den Festabschluss gestaltete dann Leimersheim. Mit Ihrem Auftritt hielten die Kapelle die gute Festlaune auf hohem Niveau. Leider wurde es auch an diesem Montag schnell ziemlich frisch. So endete das 56. Waldfest etwas abrupt. Am Ende steht unter dem Strich ein in Bezug auf Glühwein historisches und trotz der Wetterumstände doch noch gutes Musikfest.
Der MV Jockgrim dankt allen helfenden Händen, die vor, während und nach dem Fest für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben. Jeweils rund 30 Personen allen Alters beim Auf- und Abbau sind herausragend. Dazu so viele Meldungen zum Helfen während des Festbetriebes, dass gar nicht alle eingeteilt werden konnten. Überragend auch unsere vielen jungen Helferinnen und Helfer. Vielen herzlichen Dank. Dank den helfenden Nichtmitgliedern. Und besonderer Dank an unsere Musikfreunde aus Rheinzabern, mit denen eine gegenseitige Helfergemeinschaft besteht.
Danke allen Vereinen und Gruppierungen, die den kleinen Festumzug begleitet haben. Herzlichen Dank an die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Jockgrim für die Absicherung des Festumzuges. Weiterer Dank an Sabine Baumann und den Bauhof für die Unterstützung.
Zu guter Letzt vielen Dank an alle Gäste, die besonders sonntags dem Wetter getrotzt und uns und unsere Gast-Orchester damit ganz großartig unterstützt haben.
Text: Uwe Schröter