Palmsonntagskonzert – 02. April 2023

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Sehr gut besuchtes und gelungenes Konzert

Nachdem 2020 und 2021 überhaupt kein Konzert stattfinden konnte und 2022 aufgrund von Corona nur ein geschmälertes Programm möglich war, konnte der Musikverein Jockgrim in diesem Jahr ganz ohne Einschränkungen und Hindernisse endlich wieder ein reguläres Palmsonntagskonzert stattfinden lassen.

Fast 70 Aktive auf der für den Musikverein Jockgrim zwischenzeitlich fast zu kleinen Bühne freuten sich über einen sehr guten Besuch im Bürgerhaus Jockgrim. Für den Dirigenten Fabian Metz wurde eigens ein Podest vor der Bühne installiert, so dass auf der Bühne selbst, alle Aktiven mehr oder weniger ausreichend Platz hatten. Trotzdem mussten sowohl die Begrüßung durch den Vorsitzenden, wie auch später die Anmoderationen, vom jeweiligen Sitzplatz aus getätigt werden. Es war einfach nicht möglich, auch noch ein Moderationspult auf die Bühne zu stellen.

Das Moderatoren-Team, bestehend aus der Jugendleiterin Jana Gluchmann und dem stellvertretenden Vorsitzenden Heinz Brecht, sagten in der Folge die Stücke gekonnt humorvoll und fundiert informativ an.

Mit dem abwechslungsreichen Stück „Symphonic Episode I“ des Komponisten Satoshi Yagisawa eröffnete der Musikverein Jockgrim dann das Konzert. Mit seinen festlichen, schwungvollen aber auch getragenen Passagen ein echter „Opener“ für diesen Konzerttag.

Gleich mit dem zweiten Stück „Concertino für Posaune“ des Komponisten Ernst Sachse setzte der Musikverein das erste große Highlight. Das von Zbysek Bittmar arrangierte dreisätzige Stück für Soloposaune wurde vom grade erst 12-jährigen Valentin Steiner komplett auswendig interpretiert. Über 12 Minuten lang absolut fehlerfrei vorgetragen zeigte Valentin eindrucksvoll warum er auch bei „Jugend musiziert“ die Preise nur so einsammelt. Ein begeistertes und staunendes Publikum spendete Valentin langanhaltenden Applaus.

Wesentlich ruhiger ging es mit dem 2. Satz „Entr’acte“ aus „Theatre Music“ des Komponisten Philip Sparke weiter. Diese als „langsam und zart“ beschriebene Melodie strahlte viel Ruhe aus und endete in einer friedlichen Stimmung, die mit viel Beifall bedacht wurde.

„Rikudim“ – hebräischer Ausdruck für „Tanzen“ – war das letzte Stück vor der Pause. Die vierteilige Suite des Komponisten Jan van der Roost beinhaltete vier von der jüdischen Musik inspirierte Tänze. Diese Oberstufen-Komposition vermittelte durch orientalisch anmutende Tonintervalle, unregelmäßige Taktarten in Verbindung mit überraschenden natürlichen Harmonien, die besondere Botschaft der stilisierten Tänze. Mit viel Beifall für dieses anspruchsvolle Werk, wurde der Musikverein Jockgrim in die Pause verabschiedet.

Der zweite Teil startete dann mit dem Hauptwerk und Titelgeber des Konzertes „Around the World in 80 Days“ – In 80 Tagen um die Welt. Inspiriert vom gleichnamigen Buch von Jules Verne gelang dem Komponisten Otto M. Schwarz diese Reise um die Welt musikalisch darzustellen. Eisenbahn und Schiff als Verkehrsmittel, der amerikanische „Wilde Westen“, inklusive Pferde und Indianer, indische Elefanten, ethnische Stämme – alles konnte musikalisch nachvollzogen werden. Diese unterhaltsame Reisebeschreibung wurde vom Publikum mit sehr viel Applaus belohnt.

Eine getragene Arie aus Giacomo Puccinis Oper „Gianni Schicchi“ beruhigte die Stimmung im Saal wieder. „O mio babbino caro“ dürfte Opernfans hauptsächlich durch den Oper-Superstar Montserrat Caballè bekannt sein. Tohru Takahashi arrangierte aus der vermutlich bekanntesten Arie Puccinis eine stimmungsvolle Version für Brass Band. Auch dieses Stück fand großen Anklang bei Publikum.

Komplett andere Musik wurde anschließend mit „Celebration Tribalesque“ an den Tag gelegt. Der Komponist Randall D. Standridge schuf ein hochrhythmisches Stück, das von den Bräuchen und Stämmen in Afrika inspiriert wurde. Die Reaktion des Publikums zeigte, dass die Freude, welches diese Komposition widerspiegelte, ohne Probleme von den Zuhörern aufgenommen wurde.

Bevor das letzte offizielle Stück des Programmes angekündigt wurde, sprach der Vorsitzende Uwe Schröter noch einige obligatorische Dankesworte.

Dann wurde „80er KULT(Tour)“ als letztes Stück im Programm angekündigt. Thiemo Kraas verarbeitete in diesem tollen Potpourri Evergreens der „Neuen Deutsche Welle“. Spider Murphy Gang, Münchner Freiheit, Klaus Lage Band, Hubert Kah und etwas Falco animierten die Zuhörer zum Mitsingen und mitklatschen. Anschließendes Standing Ovations und Zugabe-Rufe verhinderten, dass die Musikerinnen und Musiker die Bühne verließen. Dieses Potpourri hatte sich als absoluter Höhepunkt des Programmes herausgestellt.

Als Zugabe vorbereitet hatte Fabian Metz den 4. Satz aus der „First Suite for Band“ von Alfred Reed, den „Galopp“. In einem Höllentempo wurde dieser von den Aktiven zu Ende geritten.

Die Konzertbesucher hatten noch immer Lust auf Mehr und forderten eine weitere Zugabe. Zum allerletzten Mal wurde darum noch einmal der Schluss der „80er KULT(Tour)“ – Hubert Kah‘s „Sternenhimmel“ – performt.

Damit ging ein gelungenes Palmsonntagskonzert zu Ende.

Der Musikverein Jockgrim bedankt sich bei allen Gästen für ihr Kommen und hofft auf ein Wiedersehen bei der einen oder anderen Veranstaltung mit seiner Beteiligung.

Text: Uwe Schröter

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