Gelungenes Jahreskonzert am Palmsonntag
Der Musikverein Jockgrim freute sich über einen gut besuchten großen Saal im Bürgerhaus Jockgrim – und das ohne dass in diesem Jahr irgendwelche Jubiläen gefeiert werden. Und die zahlreich erschienen Zuhörer und Ehrengäste genossen einen kurzweiligen Konzertabend bei guter und gefälliger Musik, zusammengestellt mit gewohnt sicherem Instinkt vom Dirigenten des Orchesters Musikdirektor Fabian Metz. Perfekt abgerundet wurde das Programm durch die locker-lustig und dennoch informative Moderation durch das zur Hochform aufgelaufene Duo Jana Fenrich und Heinz Brecht.
Gestartet wurde – und das war die einzige (zufällige?) Anlehnung an das Jubiläumskonzert im letzten Jahr – mit einem Stück von James Barnes. Mit der Alvamar Overture gelang ein wunderbarer, luftig-fröhlicher und feierlicher Einstieg. Mit schwerer und getragener Musik ging es weiter: Der Pilgerchor, Ouvertüre aus Richard Wagners „Tannhäuser“, wurde ruhig und gefühlvoll vorgetragen. Mit „The Witch and The Saint“ – „die Hexe und die Heilige“ versucht der Komponist Steven Reineke die Hexenverfolgung des ausgehenden Mittelalters zu beschreiben. Mit „schön-schaurigen“ Klängen malte das Orchester einen Hauch der düsteren Zeit in den Saal. Mit der „Serenade“ von Derek Bourqeois ging es in die Pause. Die sehr ungewöhnlichen Taktarten dieser Komposition wie elf-achtel, sieben-achtel oder neun-achtel wurden vom aufmerksamen Orchester hervorragend interpretiert, brachten allerdings so manche Zuschauer beim mitschunkeln immer wieder aus dem Takt.
Der zweite Teil eröffnete mit einer Reminiszenz an Ennio Morricone: er schrieb Filmmusik zu mehr als 500 Filmen, vor wenigen Wochen erhielt er seinen ersten Oscar und dies war der Anlass, die sehr bekannte Melodie aus „My Name is Nobody“ kurzfristig ins Programm zu nehmen. Diesem Ohrwurm folgten nicht minder bekannte Melodien: mit der Musik aus dem Zeichentrickfilm und Musical „König der Löwen“ führte das Highlight des Abends auf einen Trip nach Afrika in das Reich des Löwen. Gefühlvoll vorgetragene Welthits wie „Circle of Life“, „Can you feel the love tonight“, oder „Hakuna Matata“ u. a. ließen sicherlich nicht wenige von den Zuschauern in Erinnerungen an einen Musical-Besuch in Hamburg schwelgen. „Take The A Train“ – 1999 als eines der hundert bedeutendsten amerikanischen Musikstücke des zwanzigsten Jahrhunderts in die National Public Radio 100 aufgenommen – war die Herausforderung des nicht nur zahlenmäßig starken Saxophon-Satzes. Der souverän und flockig vorgetragene Swing übertrug sich rasch auf den ganzen Saal. Nun, was die Saxophone können, das können auch die Flötistinnen: dem Swing-Event folgte das Flötenfest: „bei der Fiesta for Flutes“ von Wim Laseroms ließen die Solistinnen die Finger über ihr Instrument förmlich fliegen – ein Ohrenschmaus hier zu zu hören. Der offizielle Schluss wurde mit „Since You’ve Been Gone“ erreicht: diesen Hit der britischen Hard-Rock-Band Rainbow aus den 70er Jahren hat Fabian Metz zu einer Blasmusikversion bearbeitet. Mit hymnenartigen Klängen als auch bombastischen anmutenden Teilen klang ein gelungener Konzertabend aus. Klar doch, dass das begeisterten Zuschauern ihre Zugaben bekamen: Musikdirektor Fabian Metz persönlich kündigte den – bei einem Blasorchesterkonzert unerlässlichen – Marsch an: „Die Regimentskinder“ von Julius Fucik erfüllte diese Erwartung des dankbaren Publikums, bevor am Ende nochmals der Hauptteil von Morricones „My Name is Nobody“ ertönte.
Das galante Moderatoren-Duo dankte zum Abschluss dem Dirigenten Fabian Metz, der das Programm zusammengestellt und einstudiert hat. Sie dankten auch Uwe Schröter, der „einen Großteil der Moderationstexte“ geschrieben hat.
Fotos vom Konzert gibt es hier…