Großartiges Jubiläums-Fest
Freitag, 31. Juli bis Montag, 3. August 2015
Das Musikfest zum Jubiläum des 50. Waldfestes sowie des 90-jährigen Bestehens des Musikvereins Jockgrim, das zusammen mit dem Verbandsmusikfest des Kreismusikverbandes Germersheim veranstaltet wurde, war ein großer Publikumsmagnet und damit das wohl erfolgreichste Waldfest der letzten Jahre. Ein Mammutprogramm mit über 20 musikalischen Auftritten auf der neu gestalteten Bühne am Festplatz fand bei den Gästen von A („Also sprach Zarathustra“, dem ersten Stück des Verbandsjugendorchesters am Freitagabend) bis Z (dem Zapfstreich als letzte Darbietung am Montag) guten Zuspruch.
Wie es sich bei einem Jubiläumsfest gehört, wurden die Festtage am Freitag mit einem feierlichen, konzertanten Auftakt durch das Verbandsjugendorchester (VJO) unter der Leitung des Verbandsdirigenten Fabian Metz eröffnet. Dabei gelang ihm mit bekannten Stücken die Balance zwischen festlicher Musik und dem Flair eines „Bierzeltfestes“. Stücke wie z.B. die Forrest Gump Suite oder der Waltz No. 2 von Dmitri Shostakovich, um nur 2 zu nennen, zogen die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich. Eingebettet in das Programm waren kurze Grußworte des Schirmherrn des Festes Landrat Dr. Fritz Brechtel, des Verbandspräsidenten Bernhard Reiß, der Bürgermeisterin Sabine Baumann und des Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gebhart, die dem Verein gute Arbeit attestierten und für die Zukunft weiterhin gute Hand wünschten. Mit dem Radetzkymarsch als Schlusszugabe nach großem Wiener Vorbild leitete Metz mit dem VJO den unterhaltsamen Teil des Abends ein, der vom Musikverein Lyra Rheinzabern gestaltet wurde. Mit großer Spielfreude heizten die Musikfreunde aus dem Nachbarort die Stimmung bei den Zuhörern richtig an.
Der Samstag stand zunächst im Zeichen der Jugend. Der geplante Jugendworkshop fiel wegen zu geringer Beteiligung aufgrund der Ferienzeit leider aus. Dennoch spielten ab 14 Uhr z.T. mit Ergänzung durch die jeweiligen Stammorchester die Jugendkapellen aus Rülzheim, Jockgrim und Rheinzabern auf. Erfreulich zu sehen, wie engagiert die Jugendlichen ihr Hobby, die Musik, lebten.
Mit einem Festumzug vom Bürgerpark zum Festplatz, bei dem der Gastgeber von örtlichen Vereinen und einem langen Oldtimer-Korso der Jockgrimer Veteranenfreunde begleitet wurde, startete dann der lange Samstagabend. Am Festplatz angekommen, wartete bereits die erste Kapelle des Abends auf der Bühne. Doch zunächst gab es noch den zünftigen Fassanstich, den die Bürgermeisterin inzwischen auch ohne fachkundige Unterstützung der Brauerei hervorragend meisterte (der Brauereivertreter Hans Becker wachte im Hintergrund). Während sich eine Schlange am Freibier bildete, startete die Kultuskapelle aus Hayna mit gefälligem und stimmungsvollem Programm. Im weiteren Verlauf stieg dann die Stimmung auf dem sehr gut besuchten Festplatz mit den Musikvereinen Rheingold Hagenbach und als Höhepunkt den Original Pfälzer Blasmusikanten aus Neuburg immer weiter an. Beide Kapellen übrigens jeweils unter Jockgrimer Leitung: Fabian Metz (Hagenbach) und Reiner Speigl führten den Taktstock an diesem „Pfälzer Abend“.
Nach einer kurzen Nacht startete dann der Sonntag, wie seit einigen Jahren Tradition, mit einem Festgottesdienst. Zu diesem Jubiläumsgottesdienst ließ es sich Dekan Axel Brecht aus Landau, der zusammen mit Pfarrer Roland Hund den Gottesdienst gestaltete, als ehemaliger aktiver Musiker und immer noch Mitglied des Vereins nicht nehmen, eine Predigt für „seinen‘“ Verein zu halten. Er stellte dabei die Musik als bindendes Glied zwischen den Menschen und den unterschiedlichen Generationen heraus.
Nach einer kleinen Umbaupause ging es sofort weiter, denn ein umfangreiches musikalisches Programm wartete auf die aufmerksamen Zuhörer. Dem anspruchsvollen Frühschoppenkonzert des MV „Harmonie“ Hördt folgten im weiteren Lauf Gastorchester der Musikvereine Bellheim, Concordia Steinfeld, Insheim, Hatzenbühl und Seerose Neupotz. Besonders freute man sich auf den ersten Besuch des jungen Musikvereins Insheim und auch die Concordia aus Steinfeld war schon sehr lange nicht mehr Gast. So bunt der Mix der Vereine war, so bunt gemixt und kurzweilig war dieser Sonntagnachmittag.
Am Abend dann warteten die Zuschauer auf dem voll besetzten Festplatz gespannt auf die Premiere der „größten Frauenkapelle der Südpfalz“. Die Idee zu diesem Projekt hatte die Vorsitzende des Musikvereins Jockgrim Stefani Wesner. Mit Dirigentin Regina Hecker, ebenfalls aus Jockgrim, hatte sie schnell Unterstützung gefunden. Alle Vereine wurden angeschrieben und gebeten, die Ausschreibung an ihre Musikantinnen weiter zu reichen. Und es gab dann auch regen Zuspruch. In nur 5 bis 6 gemeinsamen Proben studierte man ein 2 Stundenprogramm ein. Und das konnte sich hören lassen: Es ging eng zu, auf der vergrößerten Bühne, als nahezu 60 Musikerinnen darauf Platz nahmen. Und welch ein imposanter Sound, als die ersten Takte erklangen: mit „The Marches of John Williams“ gelang ein fulminanter und viel versprechender Einstieg. Tosender Beifall war die Ernte für das gelungene Debüt. Es wurde ein abwechslungsreiches, nie langweiliges Programm geboten. Viele Stilrichtungen gab es zu hören. Ein Höhepunkt waren nicht zuletzt die Solostücke „Alphornträume“ und „Zauber der Berge“ für ein Alphorn-Duo. Gebannt verfolgten die zahlreichen Zuhörer die Musik bis zum Ende. Kaum einer ging früher heim. Es wurde ein unvergesslicher Abend für alle – Zuhörer, Musikerinnen und den Gastgeber.
Entspannt ging man den 4. und letzten Tag an: natürlich durften die legendären Schälrippchen nicht fehlen, schon früh standen die ersten Hungrigen dafür an. Aber es war genügend Vorrat da, niemand ging leer aus. Einmalig war die über die Mittagszeit stattfindende Pressekonferenz der TSG Jockgrim zu dem an den Folgetagen terminierten Internationalen Stabhochsprungmeeting. Das große Musikfest bot sich geradezu an, diese Vorstellung hier stattfinden zu lassen. Interessant, die ersten bereits anwesenden Stabhochsprungstars wie Shawn Barber und Ekaterina Stefanidi hier mal hautnah erleben zu dürfen. Doch gleich im Anschluss kamen die Freunde der Blasmusik wieder zu ihrem Recht: den Auftakt machte eine kleine Besetzung des Gastgebers, deshalb auch „Klänni Kapell“ genannt. Sie hatten quasi ihre Generalprobe für die im Oktober stattfindende USA-Reise. Die Oldie Band des Musikvereins Otterheims garantierten zum zweiten Male gute und leichte Unterhaltung am späteren Nachmittag. Ein weiteres Highlight war dann der Auftritt des Gesangsquintetts Five-for-One, der beliebten Jockgrimer Formation, die mit gekonnten Karaoke-Interpretationen die Herzen so mancher Anwesenden höher schlagen ließ. Die nächste „Premiere“ gab es danach: zum ersten Mal zu Gast war die Kultuskapelle aus Offenbach bei Landau hier auf dem Waldfest zu hören, bevor die Freunde des MV „Harmonie“ Maximiliansau als letztes Gast-Orchester am Jubiläumsfest ihr Stell-Dich-ein gaben.
Inzwischen war der Festplatz bis weit über den letzten Sitzplatz hinaus mit Gästen gefüllt. Alle wollten wohl die Abschluss-Zeremonie des „Großen Zapfenstreiches“ erleben. Diese fand nach einbrechender Dunkelheit auf dem Bolzplatz gegenüber dem Festplatz statt. Das Orchester des Musikvereins Jockgrim, der Fanfarenzug sowie ein Fackelzug mit Ehrenabordnung der freiwilligen Feuerwehr Jockgrim sowie die beiden Chöre Frohsinn Jockgrim und Männerchor – gemischter Chor Jockgrim waren die Ausführenden dieses feierlichen Abschlusses. Zahlreiche Zuschauer verfolgten gebannt das Spektakel vom vorbeiführenden Feldweg und dem Rand des Bolzplatzes aus. Als der Landrat zum Abschluss den „Großen Zapfenstreich“ abmarschieren ließ, war ein großes Fest zu einem grandiosen Ende gekommen. Lange noch hielten viele Besucher bei angenehm lauen Temperaturen auf dem Festplatz aus, die Musik indes war nun zumindest für ein Jahr verstummt.
Die Verantwortlichen des Vereines, allen voran die Vorsitzende Stefani Wesner sowie deren Stellvertreter Norbert Bauer bedanken sich ganz herzlich bei allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Besonderer Dank an die Ortsgemeinde, vertreten durch Ortsbürgermeisterin Sabine Baumann für die Unterstützung.
Eine gut funktionierende Vereinslandschaft in unserer Gemeinde zeigt die Hilfe, die wir von dieser Seite erhalten haben: wie schon in der Vergangenheit halfen uns viele Vereine, sei es durch das Überlassen von Inventar oder durch Personal im Bereich des Ausschankes oder auch mit der Teilnahme am Festumzug.
Einen besonderen Dank unseren Musikfreunden aus Rheinzabern, die uns schon seit etlichen Jahren nicht unerheblich auch beim Ausschank unter die Arme greifen.
Nicht zuletzt einen herzlichen Dank an alle Helferinnen beim Auf-und Abbauen, sowie bei den Nachtwachen und deren Ablösungen. Hervorragende Arbeit leisteten die jeweiligen Bereichsleiter, die in Eigenverantwortung ihren Bereich meisterten.
Und was wäre ein Fest ohne Publikum? Wir freuen uns jedes Jahr aufs Neue über viele Stammgäste aus der gesamten Region, zu denen auch immer wieder neue Freunde dazu stoßen. Großen Anteil am überwältigenden Besuch über all die Tage hatte sicherlich das außergewöhnlich und durchweg gute Wetter, das hatten wir auch schon lange nicht mehr in diesem Ausmaße
Herzlichen Dank Allen!