Generalversammlung: Umbruch bei der Jugend

Der im letzten Jahr neu ins Amt gewählte Vorsitzende Uwe Schröter leitete die Versammlung souverän und sachlich. Er begrüßte die anwesenden Mitglieder und gleich zu Beginn wurde unter den Klängen des „Guten Kameraden“ den verstorbenen Mitgliedern gedacht, wobei er die 12 im letzten Jahr Verstorbenen namentlich nannte.

Uwe Schröter berichtete danach der Versammlung zunächst über verschiedene Aktivitäten, die im vergangenen Jahr außerhalb des Blickfeldes der Öffentlichkeit erforderlich waren und doch zum satzungsgemäßen Zweck, nämlich „der Erhaltung, Pflege und Förderung der Volks- und Blasmusik“ notwendig waren. Es wurden wichtige Investitionen getätigt, wie zum Beispiel ein Kombizelt (genutzt beim Waldfest und beim Knuspermarkt) oder eine mobile Gesangsanlage, hauptsächlich um neue Gesangstücke proben zu können. Aber auch, um bei Auftritten genutzt werden zu können. Im musikalischen Bereich mussten neue Instrumente für Schülerinnen und Schüler beschafft werden. Im Fundus befanden sich zwar auch einige alte Instrumente, deren Zustand so schlecht war, dass eine Instandsetzung nicht mehr rentabel war.

Musikalisch wurde ein großer Umbruch in der Jugendarbeit eingeleitet. Künftig wolle man die Jugendlichen früher ins Erwachsenenorchester übernehmen, um einer vorzeitigen Fluktuation entgegen zu wirken. Im Einvernehmen mit den musikalischen Leitern Dirigent Fabian Metz und Dirigentin der Schülerkapelle Regina Hecker soll der Nachwuchs nach 3 Jahren und im Alter von ca. 15 Jahren dorthin übernommen werden. So wurde zu Beginn des Jahres ein großer Block in das Stammorchester integriert. Gleichzeitig waren bis auf 3  Schüler alle Jugendlichen der Schülerkapelle zum Wechsel in das Jugendorchester angestanden. Somit war keine spielfähige Formation der Schülerkapelle mehr möglich. Das Ziel bleibt aber, bald möglichst wieder eine Schülerkapelle aufbauen zu können. Die Anzahl der in Ausbildung befindlichen Kinder und Jugendlichen berechtigt zur Annahme, dass dies auch gelingen kann.

Grundlage der Jugendausbildung ist und war seit Jahren die solide Blockflötenausbildung im Verein. Hier gab es zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres 2018 einen Wechsel. Die bisherigen Ausbilderinnen Marlene und Dorothee Ochsenreither mussten ihre Tätigkeit aus beruflichen Gründen aufgeben. Man ist froh, aus den Reihen des Vereins mit Carolin Gallas und Tamara Ochsenreither wieder zwei engagierte aktive Musikerinnen gefunden zu haben, die diese Aufgabe künftig übernehmen werden. Die weitere musikalische Ausbildung an einem Blasinstrument oder Schlagzeug erfolgt im Anschluss an die Blockflötenausbildung, wobei der Blockflötenkurs selbstredend keine zwingende Voraussetzung ist. Auch andere Interessierte werden aufgenommen. Der Verein ist bestrebt, diese Ausbildung im Blasmusiklehrgang, der zu günstigen Beiträgen und vor Ort vom Kreismusikverband angeboten wird, zu vermitteln. In der Vergangenheit gab es allerdings immer wieder Absagen, weil die Eltern und / oder Kinder eine Ausbildung mittels Privatlehrer bevorzugten. Diese waren dann für den Verein „verloren“. Uwe Schröter ist nun dazu übergangen, diesen Interessenten dennoch eine Ausbildung im Verein anzubieten. Diese erfolgt dann auf privater Basis bei Ausbildern im Namen des Musikvereins. Es handelt sich dabei um Ausbilder, die auch im Blasmusiklehrgang tätig sind oder waren bzw. die nötigen Voraussetzungen dazu haben. So sind diese Nachwuchsmusikerinnen und –musiker weiter dem Verein verbunden.

Für all diese Aktivitäten ist eine solide finanzielle Basis eine zwingende Voraussetzung. Neben den Mitgliedsbeiträgen sind vor allem das Waldfest und inzwischen auch der Knuspermarkt eine Stütze dieser Grundlage.

Als weiteres Sorgenkind hat sich die Probensituation entwickelt. Zuverlässig regelmäßige Proben in einem angemessenen Probenraum sind für die musikalische Ausbildung das A und O. Die Proben finden einmal wöchentlich donnerstags auf der Bühne im Bürgerhaus statt – aus musikalischer Sicht ein hervorragendes Probenlokal. Allerdings muss der Verein immer öfter wegen anderer Veranstaltungen – sei es seitens der Gemeinde oder des Pächters – ausweichen. Eine andere Alternative war nicht immer möglich oder das Angebot war wegen schlechter Akustik nur unzureichend nutzbar. Man ist deshalb an der Überlegung, ein eigenes Vereinslokal zu schaffen oder eben eigene Vereinsräume zu finden.

Da Uwe Schröter gleichzeitig die Chronik des Vereins führt, trug er auch die Statistik der vielfältigen Aktivitäten vor. In der Chronik sind für das vergangene Jahr 109 Einträge verzeichnet. Neben den bereits erwähnten Sterbefällen gab es 61 persönliche Jubiläen der Mitglieder. 5 Mal durfte man mit einem Ständchen gratulieren, 30 mal erfolgte die Gratulation ohne Ständchen, der Rest verzichtete auf beides. Es sind 28 musikalische Auftritte dokumentiert: 5 eigene Veranstaltungen, 6 bei befreundeten Musikvereinen, einmal bei einem Jockgrimer Verein, 6 innerörtliche kulturelle Veranstaltungen, ein außerörtlich kulturelles Engagement und nicht zuletzt war man bei 9 kirchlichen und sozialen Einrichtungen und Veranstaltungen engagiert. Dazu kamen zahlreiche Proben der einzelnen Orchester sowie Vorstandssitzungen und sonstige interne Besprechungen im kleinen Kreis sowie Teilnahme an externen Sitzungen (Kulturgemeinschaft, Verband). Der Verein hatte zum Stichtag 31.12.2017 108 aktive Mitglieder (Erwachsenenorchester, Jugendorchester und Blockflötengruppen), davon 50 unter 18 Jahre. Dazu kommen noch 346 fördernde Mitglieder, sodass sich der Mitgliederstand auf 454 Personen beläuft. 75 davon sind Ehrenmitglieder, wobei wiederum 19 davon aktive Musikerinnen und Musiker sind.

Der Bericht des Kassiers zeigte einen gesunden Kassenstand auf. Trotz einiger erheblicher Ausgaben konnte der Kassenstand im Vergleich zum Vorjahr noch erhöht werden. Dies lag am sehr guten Ergebnis des Waldfestes und auch am Knuspermarkt, bei dem der Verein im vergangenen Jahr neben dem üblichen Glühwein- und Waffelstand auch die Cafeteria betrieb. Der Bericht der Kassenprüfer, vorgetragen von Frank Müller, attestierte eine vollständige und korrekte Kassenführung.

Jugendleiterin Jana Fenrich berichtete über die Jugendarbeit des Vereins. Zum 31.12. waren 43 Jugendliche im Verein aktiv. Diese verteilten sich auf die Blockflöten (16), Schülerkapelle (11) und Jugendorchester (16). 15 dieser Jugendlichen waren in Ausbildung beim Blasmusikverband. Die Prüfung zum bronzenen Jungmusikerleistungsabzeichen bestanden Elisa Ditsch, Helena Heck, Yana Heine, Sophie Jäger, Ida Völkel und Valentin Weidner. Sie berichtete von insgesamt 10 Aktivitäten der Jugend, wobei die Jugendmatinee im Juni sehr gelungen war und gut ankam.

Fabian Metz berichtete von seinem ersten Jahr unter dem neuen Vorstand, mit dem er gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten kann. Auch er schilderte den Umbruch bei der Jugend aus musikalischer Sicht. Derzeit hat sich die Probenarbeit gewandelt: War es vorher das Einüben von Stücken für das Konzert so steht derzeit die Ausbildung an erster Stelle, da viele absolute Anfänger sind. Auch fehlt es an der Ausgewogenheit der Besetzung: Sehr viele Holzinstrumente, nur ein tiefes Blech (Tenorhorn). Aber es gäbe Literatur und die Jugend ist mit Begeisterung und Engagement dabei, so dass sich das am Ende lohnen wird. Schließlich bedankte er sich bei seinem Vertreter, dem Vizedirigenten Thomas Sitter, der immer einspringt, wenn er selbst verhindert ist.

Im Anschluss an die Berichte erfolgte, nachdem es keine Wortmeldungen oder Fragen gab, die einstimmige Entlastung der Vorstandschaft.

Der Vorsitzende Uwe Schröter gab dann noch einen Ausblick auf das kommende Jahr. So findet das Jahreskonzert am Palmsonntag, den 25. März um 18 Uhr statt, das Waldfest ist vom 4. bis 6. August, der Ausflug im September an den Comer See ist bereits ausgebucht, es gibt eine Warteliste. Die Weihnachtsfeier findet am Samstag 15. Dezember statt. Mit dem Frohsinn ist man im Gespräch wegen eines Gemeinschaftskonzertes anlässlich des 30-jährigen Dirigentenjubiläums von Richard Trares. Der Termin wird voraussichtlich Mitte/Ende Oktober sein. Einzelheiten werden noch besprochen.

Uwe Schröter bedankte sich bei allen, die ihm im ersten Jahr seiner Tätigkeit unterstützten. Er war sehr erfreut über die vielfältige und wohlwollende Hilfe, die er auf unterschiedlichster Weise erfahren durfte. Danke sagte er auch der Gemeinde für die immer gute Unterstützung.